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Blütenpollen

 

Was ist das?Bluetenpollen_Nahaufnahme

Der Blütenstaub (Pollen) dient als Futter zur Ernährung der Bienen und vor allem der Brut. Er wird von den Sammelbienen mittels kleiner „Bürstchen“ an ihren Hinterbeinen auf den Blüten „zusammengekehrt“, als Ballen an ihren Unterschenkeln zusammengepresst und als sogenannte „Höschen“ zum Stock transportiert. Dort werden die Höschen abgestreift und in Wabenzellen gestopft, so dass das sogenannte Bienenbrot entsteht. Schon während des Sammelns wird er dabei mit Sekreten zum Zusammenkleben behandelt, beim Pressen in die Waben werden weitere Drüsensekrete wie auch Honig und Propolis hinzugefügt um ihn gegen Schimmel und Bakterien haltbar zu machen.

 

Der Pollen ist neben Honig der zweite wesentliche Bestandteil in der Ernährung der Bienen und Larven. Er liefert ihnen wie auch dem Menschen Eiweiß sowie wichtige Mineralien und galt schon den Wikingern auf ihren Seereisen als wichtige Nahrungsergänzung

 

GewinnungBiene_mit_Pollenhoeschen

Das Sammeln der „Höschen“ durch den Imker erfolgt durch eine Vorrichtung, einer sogenannten Pollenfalle, am Eingang zum Bienenkasten, an der die Biene ihre Beute verliert. Hierbei handelt es sich um ein Lochgitter mit darunter liegendem Auffangbecken. Es gibt verschiedene Bauweisen von Pollenfallen. Wir benutzen eine Ausführung mit runden Lochgittern. Diesen Fallentypus können die Bienen nahezu unbeschadet passieren, ohne dass sie sich Flügel oder Beine abreißen. Anschließend muss der Pollen teils mechanisch durch auspusten, teils händisch gereinigt und zur Lagerung getrocknet werden. Unser Pollen wird, im Gegensatz zu vielen im Handel erhältlichen Pollen, in einem speziell angefertigten Trockengerät aus unbehandelten Holz mit Metalleinschüben getrocknet. Somit besteht keine Gefahr, dass der Pollen mit Schadstoffen aus dem Kunststoff belastet wird.

 

Das Sammeln von Pollen ist relativ aufwendig und kann nur über einen relativ kurzen Zeitraum von ca. 4 bis 8 Wochen durchgeführt werden. Hierzulande gibt es oft nur Pollen aus Osteuropa oder Spanien zu kaufen, da er dort aufgrund der längeren Vegetationszeit und Niedriglohnkräfte  billiger produziert werden kann. Da dieser Pollen jedoch von Pflanzen stammt, die dem menschlichen Organismus unserer Region unbekannt ist, zeigt dieser bei der Behandlung von Pollenallergien nur wenig Wirkung.

 

Zudem werden mit dem Kauf lokaler Produkte unnötige Transporte und somit zusätzliche Abgasemissionen und Energieverbrauch vermieden. Ein Plus für die Umwelt, von der wir und auch unsere Bienen profitieren.

 

 

Inhaltsstoffe: Pollen_orange-gruen

  • hochwertige Eiweiße und rund 20 Aminosäuren - allein 30g Pollen können den gesamten Tagesbedarf an essentiellen Aminosäuren (ein Bestandteil von Proteinen) decken,
  • ungesättigte Fettsäuren,
  • energiereiche Zucker/ Kohlenhydrate
  • Ballaststoffe,
  • Vitamine - Pollen enthält fast das gesamte Spektrum am Vitaminen inkl. Folsäure,
  • Mineralstoffe - alle 28 Mineralien enthalten, die sich auch im menschlichen Körper befinden (davon sind 14 lebensnotwendig),
  • Spurenelemente,
  • Enzyme und Co-Enzyme,
  • ätherische Öle,
  • Wuchsstoffe, Antibiotika,
  • Fermente
  • Sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide und Phenolsäuren (entzündungshemmende, antioxidative und Immunsystem stärkende Substanzen)
  • phytohormonelle Wirkstoffe und vieles mehr

 

Wirkung

Einer Pollenkur wird nachgesagt Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten bedingt durch Nährstoffmangel zu mildern und bei Leberfunktionsstörungen zu helfen. In Studien wurde mehrfach eine Leber schützende und heilende Wirkung nachgewiesen. Pollen sollen bei Erschöpfung und Schlafstörungen helfen, den Appetit anregen, das Immunsystem stärken, die Darmtätigkeit regulieren und eine Therapie bei Prostataleiden unterstützen.

 

Die Antioxidantien schützen unseren Körper vor Krebs fördernden freien Radikalen. Auch begleitend zu Krebstherapien erwiesen sich Pollen in zahlreichen Studien als kraftspendende Nahrungsergänzung, welche auch die Nebenwirkungen der Chemo-Therapie deutlich reduzierten konnte. Auch zur Desensibilisierung bei Pollenallergien wird er gerne verwendet, da er den krankheitsauslösenden Pollen in höchst dosierter Form dem Allergiker verabreicht.

 

Vor allem aber hilft Pollen durch die reichhaltigen Inhaltsstoffe unsere sonst oft inhaltsstoffarme, kalorienreiche Ernährung zu ergänzen und so vielen Krankheiten vorzubeugen oder Heilungsprozesse zu fördern, sowie die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit zu steigern.

 

Von Selbstmedikation mittels Pollen raten wir jedoch ab. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt!

 

Anwendung

Um die reinen Pollenkörner mit ihren sehr widerstandsfähigen Wänden aufzubrechen und die guten Inhaltsstoffe für die Verdauung besser aufnehmbar zu machen, empfiehlt es sich die Pollen in  Honig, Milch, Saft, Quark oder Yoghurt mindestens eine Stunde aufzulösen und etwa eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten einzunehmen.  

 

Es empfiehlt sich etwa zwei- bis viermal im Jahr eine etwa vierwöchige Pollenkur durchzuführen und dabei maximal 1 bis 2 EL über den Tag verteilt zu sich zu nehmen (Kinder einen halben EL). Bei Pollenhonig wird empfohlen etwa 15-30 min vor jeder Mahlzeit 1-2 TL voll einzunehmen. Um die Verdauung auf den Pollen einzustellen sollte der Pollen anfangs noch nach oder zu den Mahlzeiten eingenommen werden. Pro Tag sollte man nicht mehr als 30 g des Pollenhonigs zu sich nehmen.

 

Es gibt Stimmen, die von einem Dauergebrauch abraten, um dem möglichen Entstehen und Unverträglichkeiten vorzubeugen. Es gibt aber auch Empfehlungen für den Dauergebrauch als Nahrungsergänzungsmittel.

 

Pollenallergiker sollten Testweise mit einer kleinen Menge beginnen, um mögliche allergische Reaktionen auszutesten und die Menge dann langsam erhöhen. Menschen mit Diabetes sollten keine Pollen zu sich nehmen, da diese den Blutzuckerspiegel erhöhen. Bei Menschen mit empfindlichen Magen kann es bei Verzehr zu einer Magenübersäuerung kommen. In dem Fall sollte die Einnahme unterbrochen werden und ein Therapeut zu Rate gezogen werden oder versuchsweise der Pollen während oder nach den Mahlzeiten eingenommen werden. Führt die Einnahme des Pollens zu Verstopfung hilft es, diesen stark einzuspeicheln, viel zu trinken und sich ballaststoffreich zu ernähren.

 

Rezepte

 

Als Muntermacher gegen Arbeits- oder Schulstress mischen Sie je 1 EL Pollen, Honig und Apfelessig in ein Glas lauwarmen Wasser und trinken Sie diesen Trink schluckweise über den Tag verteilt (bei Kindern von allem die Hälfte).

 

Für die Darmsanierung: Trinken Sie über einen Zeitraum von 2 Wochen verteilt täglich 10 bis 15 g Pollen gelöst in einem Glas lauwarmen Kräuter- oder Früchtetee. Wiederholen Sie diese Kur mehrmals pro Jahr. Weitere Tipps und Anwendungen finden Sie in dem Buch von Jutta Oppermann – siehe Bücherempfehlungen).

 

Lagerung

Frischer Pollen ist leicht verderblich und sollte dunkel, luftdicht und kühl (am besten im Kühlschrank oder sogar im Gefrierfach) aufbewahrt werden. Durch Trocknung oder durch Einrühren in Honig (von Imkern oft als Pollenhonig verkauft) kann seine Haltbarkeit verlängert werden. Zum Einrühren sollten etwa 150-200 g Pollen auf 300 g Honig verrührt werden bis eine schöne Creme entsteht.

 

Unser Pollenangebot finden Sie hier in unserem Shop..

Quellen:
- Dany, B. (1989): Rund um den Blütenpollen. Ehrenwirth
- Oppermann, J. (2009): Nutzen Sie die Schätze Ihres Imkers. LebensBaum Verlag
- Dr. med. Stangaciu, S. & Hartenstein, E. (2004): Sanft heilen mit Bienenprodukten. Haug