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Propolis

 

Was ist das?Propolis_roh

Aus Harz von Knospenschuppen verschiedener Bäume (insb. Birken, Pappeln, Weiden, Kastanien, Fichten, Kiefern und Tannen) gemischt mit Pollen und ihren Drüsensekreten und etwas Wachs stellen die Bienen sich einen besonderen Kitt her, das Propolis. Damit verkleben sie kleine Öffnungen in ihrem Stock um sich vor Kälte, Hitze und Regen zu schützen und das Eindringen von Bakterien, Pilzen und anderen Mikroorganismen zu verhindern.

 

Zudem wird jede Wabenzelle vor der Eiablage mit einer mikroskopisch feinen Schicht Propolis überzogen um so der Larve beste hygienische Bedingungen zu schaffen. Es wird auch verwendet um in den Stock eingedrungene und abgestochene Tiere, welche zu groß sind um von den Bienen nach draußen befördert zu werden, zu ummanteln und mumifizieren und so den Stock vor Verwesungsgiften zu schützen. Ganze Mäuse konserviert mit Propolis hat man so schon in Bienenstöcken gefunden.

 

GewinnungPropolis_gemahlen

Um die Produktion von Propolis bei den Bienen anzuregen werden künstlich Wände mit kleinen Löchern geschaffen, die die Bienen ihrer Natur folgend sofort „verkitten“. Aus diesen Wänden kann das Propolis anschließend ausgekratzt werden. Dabei muss der Imker sehr vorsichtig vorgehen um die Bienen nicht spontan den Umwelteinflüssen auszuliefern, gegen das sie sich mit dem Kitt versucht haben zu schützen. Auch dürfen die Löcher nicht zu groß sein, denn Löcher > 3,7 mm werden mit Wachs abgedichtet. Der Ertrag von Propolis ist insgesamt gering und rechtfertigt daher den oft hohen Preis. Pro Jahr und Volk können etwa 50 – 150 g Rohpropolis gewonnen werden.

 

Da Propolis in Deutschland dem Arzneimittelrecht unterliegt dürfen Imker den Rohstoff gewinnen und veräußern, da dieser nicht als Arzneimittel angesehen wird. Die Herstellung von Propolis-Lösungen zu medizinischen Zwecken erfordern jedoch eine pharmazeutische Zulassung des Herstellers und die Zulassung des Produktes vom Bundesamt für Arzneimittel.

 

Auf dem Markt erhältlichen Propolis stammt oft aus Südamerika und aus dem asiatischen Raum. Dort können durch andere Bienenarten und klimatischen Verhältnisse weit größere Mengen gesammelt werden. Dieses Propolis unterliegt jedoch, anders den deutschen Produkten, keinerlei Kontrolle. Und so konnten in importiertem Propolis auch schon diverse Verunreinigungen nachgewiesen werden, bis hin zu Teerstoffen, welche für die Bienen auch einen wunderbaren Kitt bieten.

 

Inhaltsstoffe

Propolis enthält:

  • bis zu 55% Harze und Balsam
  • bis zu 40% Wachs
  • bis zu 10% antibiotisch wirkende ätherische Öle
  • bis zu 5% Blütenpollen
  • diverse Vitalstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Pflanzenstoffe und Enzyme

Die genaue Zusammensetzung kann variieren, abhängig von der Baumart, von der es stammt und der Jahreszeit, zu der es gesammelt wurde. Insgesamt enthält Propolis über 270 Inhaltsstoffe, die in einer unnachahmlichen Kombination vorliegen.

 

Wirkung

Der Kitt ist insbesondere für seine antibakterielle, antivirale und fungizide Wirkung bekannt und gilt als das stärkste natürliche Antibiotikum, ohne dabei Resistenzen hervorzurufen. Daher ist es sehr beliebt bei der Wunddesinfektion, wie auch zur Einnahme bei einer nahenden Erkältung. Diverse Vitalstoffe und Enzyme dienen zusätzlich die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen sowie zur allgemeinen Kräftigung des Körpers. Viele Studien haben die medizinische Wirkung von Propolis bereits bewiesen, die ihm die Zuordnung als Arzneimittel eingebracht haben. Demnach wirkt Propolis:

  • unterstützend für die Phagozyten (Fresszellen im menschlichen Immunsystem)
  • hemmend für die Schmerz erzeugenden Prostaglandine
  • hemmend gegenüber diversen Darm- und Hautpilzen wie Candida
  • regulierend für Blutcholesterin und Blutzuckerspiegel
  • DNS schützend gegen Gammastrahlung
  • freie Radikale bekämpfend
  • beschleunigend bei der Wundheilung und als Balsam für angegriffene, gestresste, kranke Haut (wie Schuppenflechte, Akne und Herpes)
  • giftige Schwermetalle bindend
  • einer übermäßigen Histaminausschüttung (Entzündungsreaktion) entgegenwirkend
  • stärkend auf Blutgefäße und Zellmembranen
  • Entzündungshemmend bei Erkrankungen der Atemwege, Bindehaut, Gelenke, Verdauungsorgane, Zahnfleisch, Sehnenscheiden und vieler mehr
  • schützend für Haut und Schleimhäute
  • antidepressiv
  • die Nebenwirkungen von Chemo- und Radiotherapie verringernd

 (Quelle: Deutscher Apitherapie Bund: http://apitherapie.de/propolis/ und das Buch von Jutta Oppermann – siehe Bücherempfehlungen unter Links).

 

Anwendung

Propolis wird innerlich und äußerlich angewendet. Auf Wunden, Fußpilz, Hühneraugen etc.  wird empfohlen mehrmals täglich aufzutropfen; zur Vorbeugung bei einer nahenden Erkältung für Erwachsene 1 Tropfen je kg Körpergewicht verteilt auf 3-4 Gaben pro Tag (Angabe http://apitherapie.de/propolis/). (Weniger kann jedoch auch reichen). Diese wird am besten in einem Glas mit lauwarmem Wasser oder mit 2 Löffeln Honig gelöst.

 

Wie auch mit anderen Pharmakern ist vom Dauergebrauch abzuraten. Es gibt Menschen, die eine Allergie gegen Propolis aufweisen. Daher ist die innere Einnahme vorab vorsichtig mit 2-3 Tropfen anzutesten.

 

Weite Informationen über die Anwendung befinden sich in dem Buch von Jutta Oppermann – siehe Bücherempfehlungen unter Links.

 

Bitte beachten Sie, dass die Einnahme von Propolis den Arztbesuch bei gesundheitlichen Beschwerden nicht ersetzt. Propolis kann neben anderen Medikamenten unterstützend eingesetzt werden.

 

Propolis ist wie andere Harze auch recht klebrig und zudem stark färbend. Flecken an Stoffen kann man mit Nagellackentferner oder Reinigungsmitteln, die zur Entfernung von Kunstharzlacken geeignet sind, entfernen.

 

Lagerung

Propolis sollte dunkel und kühl aufbewahrt werden. Das Lagern im den Kühlschrank ist jedoch nicht nötig. 

 

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